Für zahlreiche Unternehmen ist Social Media Marketing ein wichtiger Aspekt des Marketingmix und ein beliebter Weg, den Kundendialog zu fördern. Entsprechend häufig werden Sharing Buttons auf der Website angeboten, die zum Teilen der Inhalte animieren sollen. Leider können die Share Buttons bei falscher Umsetzung auch zur Gefahr für den Datenschutz der Nutzer und für die Conversion Rate der Unternehmen werden. Für beide Probleme finden Sie hier es eine praktische Lösung.
Die (mögliche) Reichweite von Social Media Marketing ist und bleibt ein überzeugendes Argument. Aktuell sind rund 1,9 Milliarden Menschen bei Facebook angemeldet, Twitter schafft es auf knapp 330 Millionen Mitglieder und auch die visuellen Social Media Kanäle wie Instagram mit 600 Millionen Nutzern wachsen kontinuierlich und sehr stark.
Da liegt es für Unternehmen nahe, möglichst alle Wege zu nutzen, um in den sozialen Netzwerken präsent zu sein - unter anderem mit Hilfe von Share Buttons, die das Teilen einer Website mit nur einem Klick möglich machen. Im Idealfall arbeiten die Buttons sogar "von alleine", weil die Website-Besucher freiwillig für die Inhalte oder Angebote Ihres Unternehmens werben. Das ist nicht nur kostenlos, sondern vor allem sehr glaubwürdige Werbung.
Leider sieht die Realität oft anders aus. Die Share Buttons sind zwar vorhanden, werden aber selten bis gar nicht genutzt. Stattdessen stellen sie die Website-Betreiber vor ein datenschutzrechtliches Problem, da die Share Buttons oftmals Informationen an Facebook und Co. weitergeben, ohne dass der jeweilige Website-Nutzer damit einverstanden ist bzw. darüber informiert wird.
Wann ist der Einsatz von Share Buttons sinnvoll?
Daher stellt sich die Frage, wann es sich für Ihr Unternehmen lohnt, Sharing Buttons auf der eigenen Website zu implementieren. Die Antwort ist grundsätzlich recht simpel: Wenn es der Kundenzufriedenheit dient und die Customer Experience der Website-Besucher verbessert. Genauso sollten Sie versuchen Call-to-Action-Elemente so einfach und intuitiv wie möglich, ebenso wie das Teilen von Website-Inhalten möglichst simpel zu gestalten.
Die entscheidende Frage ist dabei: Benötigen Ihre Kunden eine Share Button Funktion? Oder anders formuliert: Wollen Sie die Ihrer Website überhaupt teilen? Falls Sie diese Frage bejahen, spricht einiges dafür, die praktischen Share Buttons in Ihre Website einzubauen. Wird die Frage nach dem Nutzen eher negativ beantwortet, können und sollten Sie auf die Social Media Buttons verzichten.
Um eine möglichst eindeutige Bewertung der Share Buttons aus Kundensicht zu bekommen, bieten sich verschiedene Verfahren zur Zielgruppenanalyse an, z.B. das Persona-Konzept oder die Empathy Map. Durch das Erarbeiten von Eigenschaften und Bedürfnissen Ihrer Website-Besucher können Sie belastbare Rückschlüsse auf die voraussichtliche Resonanz auf die Share Button Funktion ziehen.
Darüber hinaus liefert die Definition Ihrer Zielgruppen interessante Informationen zu der Frage, ob Soziale Medien von Ihren Kunden genutzt werden oder ob vielleicht eine Empfehlungsfunktion per E-Mail Marketing die bessere Wahl ist.
Ein weiteres Indiz, ob Ihre Website häufig geteilt wird, sind die Inhalte, die Sie darauf anbieten. Wenn Sie vor allem fachliche, unterhaltsame und relevante Informationen anbieten, steigt die Chance, dass Ihre Website-Besucher diese Inhalte verbreiten möchten. Bei werblichen Texten oder Produktseiten ist ein freiwilliges Teilen eher unwahrscheinlich. Folglich wäre ein beispielhafter Ansatz, die Sharing Button Funktion auf den Inhaltsseiten Ihres Blogs anzubieten, auf Produktdetailseiten hingegen darauf zu verzichten.
Negativer Einfluss der Share Button Funktion auf die Conversion?
Neben den Bedürfnissen Ihrer Kunden sollten Sie auch Ihre eigenen Ziele nicht aus den Augen verlieren. In vielen Fällen ist es aus wirtschaftlicher Sicht sogar unerwünscht, dass Ihre Website-Besucher auf den Share Button klicken, weil sie dadurch von Handlungen abgehalten werden, die für Ihr Unternehmen deutlich nützlicher sind.
Ein interessanter A/B-Test von VWO hat einen solchen Fall untersucht: Ein Online-Shop für Gartengeräte hat die bisher üblichen Sharing Buttons auf einer Produktseite entfernt und konnte dadurch die Conversion Rate um 11,9 Prozent erhöhen. Neben der Ablenkung vom Produktkauf hatten die Share Buttons vermutlich noch einen weiteren negativen Effekt. Bei der geringen Anzahl an offen angezeigten Share Buttons, sind viele Interessenten wohl davon ausgegangen, dass die Qualität des Produktes schlecht ist. Wäre die Anzahl höher gewesen, hätte sich der Effekt möglicherweise entgegengesetzt ausgewirkt.
Eine Lösung für dieses Problem wäre das Verbergen der Auswertung oder die etwas anspruchsvollere Variante, die Zahlen erst dann zu präsentieren, wenn sie ein gewisses Level erreicht haben.
Das Problem mit dem Datenschutz
Sollte Ihre Entscheidung über den Einsatz einer Share Button Funktion positiv ausfallen, bleibt immer noch die Frage nach der datenschutzkonformen Umsetzung. Um die Datensicherheit der Website-Besucher zu gewährleisten, hat das Technikmagazin c't eine interessante Lösung entwickelt, den Social Media Button "Shariff".
Diese Form des Share Buttons sorgt dafür, dass eine Verbindung zu Twitter, Facebook etc. erst dann hergestellt wird, wenn Ihr Nutzer aktiv auf den Button geklickt hat. Vorher werden keinerlei Daten an die Betreiber der Social Media Kanäle gesendet - auch nicht in anonymisierter Form. Waren für diese datenschutzfreundliche Lösung bisher zwei Klicks notwendig, lassen sich die neu entwickelten Share Buttons aus Nutzersicht nicht von herkömmlichen Social Media Buttons unterscheiden. Ein Klick genügt, um Ihre Website-Inhalte zu teilen.